Trocknungszeit von Estrich: Wann der richtige Zeitpunkt für die Verlegung des neuen Fußbodenbelags ist
Für die Trocknungszeit von Estrich gibt es einige Faustformeln und gut gemeinte Heimwerkertipps. Sie helfen aber vor allem dabei, Bauschäden zu verursachen. Verlässliche Auskunft über die Restfeuchte geben nur Messverfahren wie die CM-Methode. Denn die Feuchtigkeit im Estrich hängt von vielen Faktoren ab und eine getrocknete Oberfläche allein ist kein zuverlässiger Indikator für einen durchgetrockneten Belag.
Wodurch wird die Trocknungszeit von Estrich beeinflusst?
Wird Bodenbelag wie Laminat oder Parkett auf noch feuchten Estrich gelegt, sind Schäden am Material möglich. Deshalb ist es wichtig, die Trockenzeit einzuhalten und die Restfeuchte vor dem Verlegen zu messen.
Auf die Trockenzeit des Estrichs haben zum Beispiel Einfluss:
- Raumtemperatur
- Luftfeuchtigkeit
- Stärke (Höhe) des Estrichbelags
- Luftbewegung und -austausch im Raum
Zuverlässig ohne Messung bestimmen lässt sich die Trockenzeit von Estrich nur unter Laborbedingungen. Bei 50% Luftfeuchtigkeit und 23° Celsius Raumtemperatur beträgt die Trocknungszeit 1 Woche pro 1 cm Stärke. Alles über 4 cm wird anders berechnet: Von der Stärke werden 4 cm abgezogen und das Ergebnis quadriert. Ein 6 cm Estrich trocknet also 4 Wochen (4 cm) + 4 Wochen (2² cm), insgesamt 8 Wochen. Bei 7 cm sind es 4 Wochen (4 cm) + 9 Wochen (3² cm), insgesamt 13 Wochen. Das Problem: Selten herrschen auf einer Baustelle durchgehend die genannten Laborbedingungen. Liegt die Luftfeuchtigkeit über 70%, trocknet der Estrich sogar so gut wie gar nicht.
Die CM-Messung
Die CM-Methode wird genutzt, um die Restfeuchte von Estrichbelägen zu überprüfen. Dazu wird eine Probe des Estrichs entnommen und in einer Stahlflasche mit Calciumcarbid vermischt. Ein angeschlossenes Manometer misst den Druckanstieg. Mittels Eichtabelle lässt sich dann der Feuchtigkeitsgehalt bestimmen. Dieses Verfahren gilt als gutachterlich anerkannt, auch wenn es Kritik an der Methode gibt. Eine zuverlässige Alternative gibt es aber (noch) nicht. Die Restfeuchte vor dem Verlegen von Holzboden, Laminat, Teppich oder Vinyl sollte maximal 2,0 % (0,5 %) betragen.
Trockenestrich als Alternative
Wer eine kurze Trockenzeit benötigt, kann möglicherweise auf Trockenestrich zurückgreifen. Er besteht aus gipsbeschichteten Hartfaserplatten, die der Installateur miteinander verklebt. Der Kleber ist je nach Hersteller meist nach 24 – 48 Stunden getrocknet. Dann können Sie mit dem Verlegen von Bodenbelag beginnen. Trockenestrich eignet sich aber nicht für alle Bodenarten und kann nur auf ebenem Untergrund verlegt werden.
Im Zweifelsfall sollten Sie vor dem Verlegen von Bodenbelag unbedingt einen Fachmann zu Rate ziehen, der die Restfeuchtigkeit bestimmt und Angaben zur Trocknungszeit macht. Denn falscher Umgang mit Estrich und dem neuen Bodenbelag kann sehr teure Bauschäden verursachen. Bei allen Fragen rund um Bodenbelag helfen wir Ihnen gerne weiter. Sie erreichen unser WohnStore-Team unter 0 41 31 / 927 968 6.
Bildernachweis: 53692704 © wsf-f – Fotolia.com
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